Letzte Woche lief ich einfach los.
Ich hatte einen groben Plan einer Laufstrecke im Kopf. Ohne Uhr, trinken und essen bewegte ich mich aus der Stadt Richtung Feldweg, trabte locker den ersten Anstieg hoch und fand schnell in meinen Rhythmus.
Den zweiten Anstieg ging ich etwas langsamer an, schwang meine Arme im Laufschritt mit und kam in den bekannten Flow. Dem Zustand, in dem du nicht wirklich merkst, dass du läufst und sich alles wie eine perfekte Einheit und Harmonie anfühlt.
Die Gedanken in diesem Zustand sind sehr frei.
Doch den Flow kannst du nicht bestellen wie ein Buch bei Amazon.
Dieser Zustand, er passiert einfach und das kann soweit gehen, dass du über dem Boden zu schweben scheinst und eine Art Schwerelosigkeit erlebst.
Kennst du dieses Gefühl und würdest am liebsten immer dieses berühmte Runner´s High erleben?
Oder geht es dir gerade eher so, dass das Laufen und im weitesten Sinn das Training nur ein weiteres, lästiges to-do auf deiner Liste bedeutet?
Über kurz oder lang wirst du eines Tages deine Laufschuhe in die Ecke schleudern.
Hast du schon mal überlegt, die Sicht auf dein Lauftraining etwas zu ändern und dich so vom Druck und innerer Erwartungshaltung zu lösen, etwas Bestimmtes erreichen zu müssen.
Hier ist eine kleine Challenge für dich: Lege dir in den nächsten 14 Tagen sieben Läufe. Das heisst, du gehst jeden zweiten Tag laufen mit der Absicht zu dürfen anstatt zu müssen.
Je mehr es dir gelingt, von deinen Erwartungen loszulassen, umso schöner kann sich das Laufen anfühlen. Ein Nebeneffekt ist dann eben oft der Flow.
Willst du dir langfristig Lockerheit, Spaß und deine Gesundheit erhalten, schalte einen Gang zurück. Die Challenge ist hierbei, auf dich und deinen Körper zu hören.
Mach dir bewusst, dass alles in deiner Hand liegt. Auch wenn du womöglich gern nach Plan trainierst, kannst du dir im Loslassen davon wieder mehr Spaß und Motivation holen. Denn die ist die Grundlage, auf der dein Laufen aufbaut.
Ich gebe dir jetzt 7 Tipps mit auf den Weg, wie du diese kleine Challenge meistern kannst.
Halte in einem Notizbuch fest, wie lang du gelaufen bist, wie das Wetter war und wie du dich gefühlt hast. Nach sieben Läufen in 14 Tagen kannst du damit einen roten Faden erkennen, welche Bedingungen für dich erfüllt sein müssen, um motiviert(er) zu sein.
Verabrede dich mindestens einmal in einer Laufgruppe oder mit einem Laufpartner bzw. einer Laufpartnerin. Den Kopf allein frei zu bekommen ist eine feine Sache, aber lockere Gespräche geben oft Input und verringern den Druck auf sich selbst.
Bereite dein Lieblingsessen vor. Es lohnt sich öfter vorzukochen. Stell dir vor, wie du genussvoll nach einem Lauf nach der Arbeit eine gesunde, warme Mahlzeit zu dir nimmst und dafür keinen Aufwand mehr hast.
Vereinbare einen Termin für eine Entspannungsmassage. Deine Läuferbeine verdienen Entspannung. Einfach mal eine Stunde nichts tun, nur liegen und wirken lassen. Mit frischen Beinen wird der nächste Lauf sicher toll.
Lade dir eine neue Playlist herunter. Genau, erstelle eine komplett neue Liste mit Liedern aus einem anderen Genre, wenn du gern Musik beim Laufen hörst. 10-20 Songs sind ausreichend. Merke, wie die Lieder Erinnerungen auslösen oder helfen, ein ganz neues Lauferlebnis zu schaffen.
Reflektiere in Ruhe. Du hast bestimmt schon mal einen richtig miesen Lauf oder gar Wettkampf erlebt, wo einfach nichts rund lief und du dich sogar als Verlierer gesehen hast. Nur dass du nicht deine Ergebnisse bist. Überlege, was du gemacht hast, damit es dazu kam, und was du ändern kannst – auch, wenn es nur ein kleiner Schritt ist.
Setze die Prioritäten mehr auf dich. Keine leichte Übung, ich weiß. Mit den sieben Läufen kannst du das prima üben. Hat etwas anderes wieder Vorrang, sage dir: Nein, zuerst komme ich. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern nur damit, dir deiner Bedürfnisse bewusst zu werden. Kümmerst du dich darum, trittst du im Job, in der Partnerschaft und im Training viel ausgeglichener auf, wovon wiederum alle anderen auch profitieren.
Zum Schluss noch ein letzter Tipp: Feiere jeden Meilenstein, jeden Lauf, bei dem du gesund und fit bist – das ist schließlich nicht immer einer Selbstverständlichkeit. Die Anerkennung dir selbst gegenüber für das bereits Erreichte gibt dir Auftrieb und wirkt motivierend.
Wie unser weiser Albert Einstein wusste: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Also, nutze die nächsten Tage dazu, etwas anders zu machen und genieße den Flow.
Welches war den letztes Flow-Erlebnis beim Laufen? Kennst du dieses locker-beschwingte Gefühl? Oder tust du dich zurzeit eher schwer, dich zu motivieren?
Teile deine Gedanken und Erfahrungen direkt hier in den Kommentaren.
Schreibe einen Kommentar