Momentan verfliegt die Zeit - gefühlt zumindest. Meine Arbeit hält mich ganz schön auf Trab, so dass das Training vom Umfang her nicht sehr üppig ausfiel. Früher gelang es mir selten, entspannt zu bleiben, wenn ich weniger zum Laufen kam als ich es wollte.
Ich machte mir oft Druck, dachte, es sei erst gut, wenn ich auch diese oder jene Kilometer gelaufen sei. Ich stelle zurzeit fest, dass ich entweder sehr früh aus den Federn springen müsste oder das Training auf den Abend nach meinen Prioritäten verlegen müssten, um auf mehr Kilometer zu kommen.
Zu beidem bin ich nicht bereit, zumindest nicht täglich. Ich stehe gern früh auf und habe besonders während der Fastenzeit Abendläufe genossen.
Mein Mindset ist gerade mehr ausgerichtet auf Berufliches und im Privaten viel Zeit in die Partnerschaft zu geben.
Ich habe viele Lektionen aus der Vergangenheit gelernt, dass allzu viel Ego, “Ich gehe jetzt aber erst noch 30 km laufen” oder “Nein, heute Abend habe ich keine Zeit für dich, gehe noch laufen” nicht sehr zuträglich ist, wenn einem der andere wirklich wichtig ist.
Die berühmte Balance, ob nun work-life oder sport-work-life? Ach.
Immer mehr gelange ich zu der Erkenntnis, dass sie nicht wirklich existiert und eine konstruierte Floskel ist. Man lässt im small talk irgendwo die Worte fallen, dass die eigene Work-life Balance gerade ein wenig aus dem Ruder geraten sei und erntet als Antwort ein zustimmendes Nicken des Gegenübers.
Wir, die Menschen, haben sie über die Zeit vielleicht als Wahrheit angenommen, aber Leben geht doch irgendwie anders. Selten als gerade Linie, auf dem stets selben Level.
Zurzeit sind meine Prioritäten weniger auf dem Sport, den damit verbundenen Zielen, sondern auf Weiterentwicklung und Fortschritt in anderen Bereichen.
Was nicht bedeutet, dass mir Laufen egal ist oder ich unstrukturiert durch die Gegend laufe. Ich bin einfach zufrieden, wenn ich ein gewisses Pensum gut integrieren kann, ohne mir Druck aufzubauen, dass ich Kilometer x erreichen muss.
Ich muss nichts. Niemand muss irgendwas. (Bekanntes Buch dazu: “Einen Scheiss muss ich”).
Du kannst nur jeden Tag neu entscheiden, was dir wichtig ist und was weniger.
Meine Läufe letzte Woche haben viel Spaß gemacht, waren abwechslungsreich und qualitativ im grünen Bereich.
Ein Highlight war ein schneller Walk/Run auf die Alpspitze, einem 2628 m hoch gelegenen Gipfel, den man die letzten zwei Kilometer über einen Klettersteig erreicht. Das Technische, die Koordination, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeit - all das kam wunderbar zusammen bei dieser Tour.
Überraschend war, dass ich die ersten 1250 Höhenmeter komfortabel mit Stöcken hochging bzw. stellenweise lief, schneller als je zuvor ohne Verausgabung oben ankam, bevor es dann auf den letzten Teil, eben jene Via Ferrata ging.
Insgesamt kann ich Verbesserungen feststellen in der allgemeinen Verfassung, meiner Fitness und Schnelligkeit. Das Core- und Stabitraining macht sich gerade jetzt bezahlt, auch wenn ich es etwas herunter gefahren habe und mehr zur Aufrechterhaltung der Kraft weitermache.
Nach dem Klettersteig fühlte ich mich am nächsten Tag fit und erholt in den Beinen.
Ich merke deutlich den Unterschied, wenn ich mein pflanzliches Pülverchen eingenommen habe, das ich seit ein paar Monaten durch seine Zusammensetzung aus blauer Alge, Sanddornbeere, Kokosnusswasserpulver und Aloe Vera überzeugt.
Man kommt zur richtigen Zeit auf die richtigen Dinge. Next level im Sport, next level in der Ernährung und Ergänzung einiger Nährstoffe. Mein Fokus hat sich dahingehend stark verschoben.
Erst durch eine heftige Streptokokken A Infektion Anfang März, die mich so nieder streckte wie es ein Keuchhusten als Kind nicht tat, befasste ich mich mehr mit gezielter Nahrungsergänzung, als nur den Fokus auf das zu legen, was ich während des Laufens trinke.
Erst in einem gesunden System kann ein Trainingsreiz optimal verarbeitet werden. Auch die allmonatlichen Leiden als Frau haben sich durch die Supplementierung deutlich reduziert und ich darf schmerzfrei durch die Phase vor der Periode gehen, was einen großen Zugewinn an Lebensqualität bedeutet.
Es geht nun fokussiert, aber auch mit jeder Menge Freude weiter durch die Woche. Das eine schliesst das andere ja nicht aus, oder?!
Hier die Zusammenfassung
4 Läufe und eine knackige Wanderung ergaben 66 km und 4136 Hm, verteilt auf insgesamt 11 Stunden Bewegungszeit.
Montag: Easy Trail Run 9.6 km / 300 Hm+/-
Dienstag: Run / Hike Klettersteig auf die Alpspitze 15 km / 1800 Hm+/-
Donnerstag: Intervalle 10x 2 Minuten mit 75 Sekunden Trabpause - 12.5 km - 110 Hm+/-
Freitag: Bergwanderung mit Partner - 17 km - 920 Hm+/-
Samstag: Berglauf Run/Fast Hike - 13.4 km - 1010 Hm+/-
Ich wünsche dir eine spannende, erfüllende Laufwoche.
Run happy. Be happy.
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