Jede Woche birgt zurzeit spannende Momente.
Zumindest in meinem Leben. So sehr ich Abwechslung mag und brauche - eine gewisse Struktur im Alltag ist mindestens genau so wichtig. Sie gibt mir Sicherheit und zwingt mich, Dinge zu erledigen. Ohne Struktur wäre ich verloren.
Interessant war kürzlich das Feedback einer Klientin, ich sei immer so klar und durchgetaktet in meinem Zeitmanagement.
Ich stutzte und dachte darüber nach. Es wirkt vielleicht von außen so, dass diszipliniert und strikt mit meiner Zeit bin. Zum Teil stimmt das auch. Aber ich habe auch eine richtig chaotische Seite an und in mir.
Typisch Sternzeichen Löwin vielleicht, die das Spontane braucht aber eben auch eine gewisse Ein- und Abgrenzung.
Ich plane meine Tage durchaus, aber nicht pedantisch und bis auf die letzte Minute.
Habe in den letzten Jahren verschiedene Tools ausprobiert, aber gemerkt, dass ich zu freigeistig bin, um einem bunten google Kalender zu folgen, in dem dann beispielsweise steht: Von 15-16 Uhr lesen und entspannen oder von 6-6:15 Uhr meditieren.
Ich habe meinen Mix gefunden und weiß, wann meine Disziplin, Dinge durchzuziehen, aufkommt. Was vielen Menschen helfen kann, die Dinge auch mal gern vor sich herschieben - zu denen zähle ich mich auch - ist, gleich morgens die Dinge zu erledigen, die eher unangenehm sind.
Meist erledigt sich das in einer halben bis ganzen Stunde und man hat den restlichen Tag das gute Gefühl, das Wichtigste erledigt zu haben.
Und wichtige Dinge sind eben manchmal auch unangenehme Sachen, nehmen wir die jährliche Steuererklärung. Oder auch, um beim Laufen zu bleiben, das Coretraining. Gleich morgens erledigt, schwingt das gute Gefühl für den restlichen Tag mit.
Demnach: Eat the frog!
Sehr erlebnisreich war eine Wanderung auf die Zugspitze. Diese war schon vor meiner anspruchsvollen Tour im Taja-Klettersteig geplant, allerdings nicht allein, sondern mit meiner fast erwachsenen Tochter und ihrem Kumpel.
Die Auswirkungen des Anhauens meiner rechten Kniescheibe am blanken Fels einen Tag zuvor bereitete mir etwas Sorgen. Ich spürte die Prellung ordentlich, wusste aber gleichzeitig, dass nichts gerissen oder entzündet war.
Wir starteten gut gelaunt morgens um 6 Uhr und picknickten keine zwei Stunden später auf einer wunderschönen Anhöhe. Der Blick schweift dabei über verschiedenen Vegetationen, von rau und schroff bis lieblich grün und voller saftiger Wiesen.
Die zwei Teens machten zu keiner Zeit schlapp. Wir gingen konstant einen gleichmäßigen Rhythmus, hatten viel Spass und erst auf dem letzten Stück ging ihnen etwas die Puste aus.
Leider blieb ein Gipfelfoto aus, denn weiter als bis zur Plattform kamen wir nicht.
Die endlose Schlange aus Touristen, darunter auch grimmigen Deutschen, verdirbt einem jede weitere Lust, noch das letzte Stück zum Gipfelkreuz über eine Leiter, Drahtseil und leichter Kletterei zu gehen.
Also nahmen wir im Panorama-Restaurant Platz und genossen Kaiserschmarrn und eine wohlige Müdigkeit. Ich war endlos stolz, wie toll und leicht die beiden diese Tour gemeistert haben. Dieses Gefühl trug mich durch die ganze Woche, auch wenn mein Knie ganz schön wehtat nach der Tour.
Ich behandelte die Stelle mit Eis, Voltaren-Salbe, ein paar Voltaren-Kapseln über zwei Tage verteilt, meinen pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln, viel Dehnen und Rollen.
Besserung trat ein, dennoch wartete ich mit intensiven Läufen und pausierte etwas länger als ich meinte zu brauchen.
Das bezahlte sich aus, denn gestern packte mich das Entdeckungsfieber und Neugier auf eine neue Route im Karwendel, was nur läppische 20 Minuten entfernt von Garmisch liegt.
Über einen recht leichten Aufstieg - Ochsenbodensteig und Dammkar - strengte ich mich mal wieder an. Etwas, worin ich wirklich aufgehe. Ich mag es einfach, mich zu fordern und mich anzustrengen, aus meiner Komfortzone zu gehen. Es muss nicht immer am Limit sein und nur dann gut sein, wenn ich aus allen Löchern nach Luft japse.
Nein, manchmal packt es mich einfach. Die Beine machten gut mit, ich fühlte mich aufgeladen und motiviert.
Zudem testete ich neues Equipment: Den Vertical K Stock von Leki, der mich sehr überzeugte.
Federleicht, sensationell gute Kraftübertragung und noch zuverlässiger im Einsatz durch die messerscharfe Spitze, der kein Stein oder Wurzel entkommt.
Alles in allem war es eine schöne Woche. Durch das lädierte Knie blieb mir wieder mehr Zeit zum Arbeiten, was definitiv von Vorteil ist. Ich finde mich einfach damit ab, dass es im Sportlerleben nicht wöchentlich oder gar täglich nur reibungslos läuft. Kleine Setbacks gehören dazu und man lernt daraus.
Hier die Zusammenfassung
3 Läufe und ein power hike im Karwendel insgesamt 38.6 km und 3844 Hm, verteilt auf insgesamt 8h 42 Minuten Bewegungszeit.
Montag: Wanderung auf die Zugspitze mit Tochter & Kumpel - 15 km - 2013 m+
Mittwoch: Easy Trail Run - 9 km - 200 Hm+/-
Freitag: Easy Trail Run flach - 6.6 km / 123 Hm+/-
Sonntag: Power Run/Hike steil Karwendel - 8.3 km - 1472 Hm+/-
Coretraining war wieder regelmäßig im Programm. Mit Hilfe der WOD-App stelle ich ein Tabata-Workout ein, d.h. 10-15 Runden je 45 Sekunden Belastung und 15 Sekunden Pause. Das motiviert und hält mich bei der Stange.
Run happy. Be happy.
Deine Anna
Schreibe einen Kommentar