Nach 3 Wochen progressiver Belastung stand die letzte Woche wieder im Zeichen der Erholung.
Naja, Erholung nicht in typischen Sinn, die Beine hochzulegen und die Couch zum Lieblingsort zu erklären, aber zumindest ein wenig Intensität und Umfang herauszunehmen.
Das gelang ganz gut am Wochenanfang mit einer spontanen, ausgedehnten Wanderung mit meinem Partner.
Wir probierten eine neue Route aus und kombinierten Mountain Biking mit Wandern, stellten unsere Räder an der Wettersteinalm ab und gingen von dort auf scheinbar unberührten Wegen abseits des Forstweges hinauf zum Schachenhaus.
Von dort erlebt man einen gigantischen Blick über die Bergwelt. Wer einmal in der Nähe sein sollte, dem sei diese Tour mit immerhin fast 1000 Höhenmetern ans Herz gelegt. Am besten noch ein Picknick einplanen.
Das intensive Intervall-Training wollte ich bewusst etwas herunterfahren und mich mehr intuitiv treiben lassen. Nicht zu verwechseln mit dem nach-Lust und Laune Prinzip.
Intuitiv zu laufen bedeutet für mich, morgens nach dem Aufstehen einen kleinen “Body-Check” zu machen. Ich spüre bewusst in meinen Körper hinein.
Wie fühlen sich meine Beine an, die Muskeln? Klemmt oder zwackt an einer Stelle etwas? Habe ich genug geschlafen oder fühle ich mich eher gerädert?
Wie ist mein Geist drauf? Klar, ausgeglichen oder eher durcheinander?
Was kann ich als Erstes an diesem Morgen tun, um mein Glas voll zu machen? Was brauche ich, um mich wohlzufühlen und gestärkt in den Tag zu gehen?
Was klingt wie eine langwierige Aufgabe sind in Wirklichkeit nur ein paar Minuten des Innehaltens, des bewussten Atmens. Eine Art Bestandsaufnahme.
Denn du hast es immer in der Hand, wie dein Tag verlaufen wird. Klar kann man im Außen nicht alles kontrollieren, zumindest aber das, was du selbst entscheidest, dazu beizutragen, damit du am Ende des Tages sagen kannst: Heute war ein schöner Tag.
Aus diesem intuitiven Trainieren kamen einige Kilometer zusammen und natürlich auch Höhenmeter, die ich für meine eigenen kleineren und größeren Laufprojekte diesen Sommer brauche.
Eine flache Woche bedeutet hier in den Voralpen ein Minimum von 2000 Höhenmeter. Man kommt um diese Hügel einfach nicht herum.
Die Bergläufe vergangene Woche habe ich bewusst mit wenig Intensität gemacht. Es ging mir mehr um die Zeit auf meinen Beinen und long runs im grünen Bereich.
Mit jeder Woche stecke ich die Kilometer besser weg, mein Körper verdaut die Einheiten recht schnell. Ich versuche, nur wenig Zeit im hochintensiven Bereich zu laufen.
Ich müsste jetzt genau nachrechnen und Statistiken auswerten, was mir ehrlich gesagt zu mühsam ist. Grob über den Daumen gepeilt sind über 80% meiner Läufe im grünen Bereich.
Intervall- und Tempotrainings machen den kleinsten Teil des Kuchens aus. Ich sehe die intensiven Trainings als die Spitze eines Eisbergs. Die Spitze hält sich nur, wenn die Grundlage stabil genug ist. Und darauf liegt der Fokus, diese immer mehr auszubauen.
Im Bereich der Ernährung bin ich seit einer Weile dabei, mich mehr damit auseinanderzusetzen, wie ich meinen Körper im Alltag, und nicht nur während des Laufens unterstützen kann.
Während des Fastens habe ich gemerkt, dass ich für Läufe bis 3 Stunden Dauer keine extra Getränke mit Elektrolyten und Zucker brauche, sondern mein Körper genug Brennstoff aus den Speichern nutzt sowie aus einer Handvoll Datteln und Banane vor dem Laufen.
Ich versuche, im Alltag meine Konzentrationsfähigkeit und Energielevel konstanter zu halten, was mir mittlerweile gut gelingt.
Ich führe gezielt Aminosäuren und 100% pflanzliche Nahrungsergänzung zu, die mein System basisch hält und mir besonders nach langen Läufen hilft, mich schneller zu regenerieren und sogar erst gar nicht in den Muskeln zu versteifen.
Mein Anspruch ist hoch und der Markt ist überlaufen von teils auch dubiosen Firmen. Hier entscheidet wie so oft die eigene Erfahrung und eine auf Wissenschaft basierte Zusammensetzung der Produkte.
Good old core training. Tatsächlich gelang es mir, eine längere Einheit auf den Wohnzimmerteppich zu legen und zweimal kürzere Trainings. Aber Eigenlob stinkt ja bekanntlich.
Zusammenfassung
5 Läufe verteilt auf vier Tage ergaben 72.6 km und 4343 Hm, verteilt auf insgesamt 10 Stunden Bewegungszeit. Eine längere Wanderung in Kombination mit Mountain Biking als reine Genusstour ist nicht mit einberechnet.
Mittwoch: Easy Trail Run - 9.5 km - 280 Hm+/- & Lauf mit Kunden 8.5 km - 220 Hm+/-
Donnerstag: Berglauf easy uphill - 10 km - 486 Hm+/-
Freitag: Long Trail Run - 27 km - 1443 Hm+/-
Sonntag: Berglauf easy uphill - 18 km - 945 Hm+/-
Ich wünsche dir eine spannende, erfüllende Laufwoche.
Run happy. Be happy.
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