Die Magie des Anfangs

Anna auf der Hütte

Es ist schon eine Weile her. 

Morgen, da schreibe ich wieder einen Beitrag und teile etwas aus meinem Läufer- und sonstigem Leben.

Und dann kam der Morgen. Der nächste, der übernächste. Eine Woche verging. Ein Monat. 

Aber morgen, da schreibe ich dann wirklich einen neuen Beitrag.

Jahre sind nun vergangen. Jahre, in denen so viel passiert ist.

Und dann ist da noch diese Pandemie, die uns überrollt hat und immer noch an Fahrt aufnimmt. Tja, so unberechenbar wie ein Virus kann manchmal auch das Leben sein. 

Irgendwie kommt man da wieder lebend raus. Auch wenn das eigentlich niemand so genau weiß.

Zeit, wieder mehr im Moment zu leben. Das Unberechenbare weniger zu fokussieren als das, was ich heute anzuschauen kann.

Mich zu fragen: Was tut mir heute gut? Wie kann ich mir einen schönen Moment gestalten? Was ist das kleinste Etwas, das ich brauche, um mich wohl zu fühlen?

Gemeint ist nicht eine überschäumende Glückseligkeit. Immer ja nur das Allerallerbeste herauszuholen. Den Tag zu schröpfen, so gut es nur geht.

Da fällt man ja schon beim Gedanken an dieses ganze Machen und Rödeln nach hinten um.

Weniger ist mehr.

Diese Lebensmaxime hat sich in meinem mittlerweile 43-jährigen Leben unzählige Male bestätigt. 

Im Laufen wie im Leben. Ich mache das so: 

Weniger Kilometer schrubben und dafür mehr Qualität ins Training bringen.

Weniger dem Leistungsdruck erliegen, dafür mehr ins Spüren beim Laufen kommen. Der Atmung lauschen, den Atem fließen lassen, ohne Hektik, anstrengungslos. Das geht.

Eine große Tasse Kaffee zu genießen und dabei aus dem Fenster schauen, tief durchatmen. Mir kurz ins Gedächtnis rufen, was gerade gut läuft und für was ich dankbar bin. Das muss nicht in ein riesiges, perfekt inszeniertes Ritual ausarten. 

Der lieben Freundin eine Nachricht schicken und mitteilen, wie sehr ich die Freundschaft schätze. Besser noch, zum Hörer greifen und ein paar Minuten plaudern.

Ein paar verrückte Ideen, die schon länger im Kopf herumschwirren, zu Papier bringen. Diese Art von Ideen, die man erst nach einer Weile bemerkt und die ständig anklopfen. Hallo, hörst du mich denn nicht?

Da ist diese Faszination für sehr hohe Berge, die schon etwa zwei Jahrzehnte in mir wohnt. Ja, so lange schon. Ich meine richtig hohe Berge, ab 6000 Metern aufwärts. Ein paar solcher hohen Berge will ich erklimmen in diesem Leben. Eine Freundin steckte mir neulich zu: Anna, deine beste Dekade, was den Sport angeht, ist jetzt.

Recht hat sie. Klar, Gegenbeispiele gibt es immer. Über 70-Jährige, die noch auf den Everest steigen. Oder Triple Ironmen bestreiten.

Doch so weit in die Zukunft denken muss ich gar nicht.

Eine Tochter ist schon aus dem Haus, die jüngere hat schon konkrete Pläne, was sie nach der Schulzeit kommenden Herbst machen möchte. Und diese Pläne hat sie nicht für ein Leben in Garmisch.

Was kann ich heute schon tun, um meinen Visionen für die nahe und nähere Zukunft ein Stückchen näher zu kommen?

One step at a time.

Genau das ist die Kunst. Wieder mehr in den Moment kommen. Und das größere Ganze im Auge zu behalten.

Schneide dir kleine Häppchen und tue einen kleinen Schritt in die vielleicht richtige Richtung, der womöglich oder mit großer Wahrscheinlichkeit gar neue Türen öffnen kann.

Und wenn sich die Richtung nicht als die richtige entpuppt, änderst du eben wieder die Richtung. 

Die Magie des Anfangs fühlt sich gut an.

Eine liebe Freundin, Nadja, inspirierte mich mit ihrem Blog dazu, wieder anzufangen. 

Zu Schreiben um des Schreibens willens. Ohne Ziel, einfach die jeweiligen Gedanken mit einem Stift zu Papier zu bringen oder in die Tasten meines mir heiligen Macbooks zu hauen. Ohne die Erwartung, dass es irgendjemandem gefallen muss oder ganz viel Sinn ergeben muss. 

Einfach, weil es Spaß, das riesige Gedankenknäuel im Hirn zu entwirren und neue Richtungen zu legen. 

Das Leben als etwas zu begreifen, was wir selbst gestalten. Die pure Freiheit.

Run happy. Be happy.

Deine Anna

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