Endurance Challenge über 50 bergige Kilometer in Nordtunesien

Auf den ersten Kilometern der Endurance Challenge

Vor etwa zwei Wochen entschied ich mich, wieder einen Ultramarathon in Tunesien zu laufen. Letztes Jahr im März bekam ich einen Geschmack dafür, was das Land außer Meer und Wüste noch zu bieten hat.

Beim Shitana Trail über 52 Kilometer entdeckte ich schmalste Pfade, Geröllhalden, Dornensträucher (auch darum trugen so viele Läufe Kompressionsstrümpfe), endlose Wege hoch über dem Meer und eine entspannte Community. Aus Europa kenne ich Läufe, wo schon lange vor dem Start das gegenseitige Taxieren und Abscannen beginnt.

Wer sieht am fittesten aus? Wer trägt das coolste Outift, die neuesten Gadgets?

Alles nicht so meine Welt. Ein Grund, warum ich seit ich in Tunesien lebe, wieder gerne an Rennen teilnehme. Solche, wo ein gewisser Spirit spürbar ist und wo alles einfacher gestaltet ist. Verpflegungsstationen beispielsweise. Statt eines großen Buffets mit Allerlei gibt es Wasser, mit etwas Glück Cola, Datteln und Orangen. Manchmal sogar Minzetee, Schokoriegel, frisches Fladenbrot und ein Schälchen mit Olivenöl.

Ein Mehr an Eigenverantwortung ist gefragt, zurück zu den Basics: was nehme ich mit, damit es mir gut geht?

Zurück zu meiner Entscheidung, mich der Endurance Challenge zu stellen. Die Route führt direkt oberhalb der Shitana Trail Route entlang, was bedeutet, eine neue Gegend zu erlaufen.

Die Ruhe vor dem weniger als sonst starken Sturm wenige Minuten vorm Start

Ein 4-wöchiger Trainingsrückstand von Mitte Dezember bis Mitte Januar ließ mich kurz zweifeln, ob es wirklich sinnvoll wäre, so früh im Jahr einen Ultra zu laufen. Nachdem ich bedingt durch den plötzlichen Tod unseres Hundes Anfang Januar eine zeitweise Untröstlichkeit hinter mir hatte, in denen das Laufen ein Fangnetz für mich wurde, etwas, wo ich ein Stück lernte, die Trauer loszulassen und wieder Lebendigkeit zurück zu gewinnen, konnte ich nichts mehr verlieren.

Wie ich mich in drei Wochen auftrainierte

Viel Zeit hatte ich nicht, um noch an meiner Grundlage zu feilen, geschweige denn richtig Tempo in die Beine zu laufen. Getreu meinem Motto, aus dem, was man hat, etwas schmieden, lief ich folgende Umfänge:

22.- 28. Januar: 56 km, 6 Läufe

29.1. - 4. Februar: 38 km, 3 Läufe

5.- 11. Februar: 60 km, 5 Läufe

12.-18. Februar: 60 km, 3 Läufe

Woche vor dem Rennen: 24 km, 3 Läufe

Ich teste gern unterschiedliche Kombinationen von Läufen, wobei ein gewisser Rahmen immer gleich bleibt. Zwei Wochen vor der Challenge begann ich einen 8-Tage-Block, in den ich vier lange Läufe integrierte, diese zwischen 19-24 km lang.

Bei zwei langen Läufen schloss ich ein Intervall mit ein: 3x 1 km flott mit jeweils 1 km langsamer, wobei hier der Unterschied zwischen flott und langsamer nicht mehr als 60 Sekunden betrug. Das andere Intervall gehört zu meinen Lieblingen, x Wiederholungen mit 60 Sekunden schnell und 60 Sekunden langsamer.

Ziel war es, vor allem die muskuläre Ermüdung zu trainieren. Als bekennender Nicht-Fan von long runs, die weit über 30 Kilometer hinausgehen und doch meist im Schlurfschritt und danach in einem Tag auf der Couch enden, konnte ich bei den kürzeren long runs ein schnelleres Grundtempo laufen und mich nur so weit müde laufen, dass dennoch genug Kraft in den Beinen war, den nächsten long run genauso flott oder noch schneller zu laufen.

Da die Zeit bis zum Start am 24. Februar der begrenzende Faktor war, wußte ich, dass es auf jeden Fall reichen würde, die 50 Kilometer über die Runden zu bringen. Ich schraubte meinen Anspruch, diese auch noch in einer bestimmten Zielzeit laufen zu wollen, herunter. Mit sechs Stunden wollte ich rechnen, alles darunter wäre ein Bonus.

Die Anreise nach Sidi Mechreg mit einem kleinen Zwischenfall

Die Route von Mahdia, unserem Wohnort an der Ostküste, bis nach Sidi Mechreg, dem Startort im Norden, ist abenteuerlich. Es sind nur 360 Kilometer zu fahren, jedoch benötigt man fast sechs Stunden. Der Autobahnabschnitt ist kurz, so dass man den größten Teil der Strecke auf Landstrassen unterwegs ist. Diese sind entweder gut ausgebaut oder in einem so desolaten Zustand, dass man aufpassen muss, nicht die Reifen über einem plötzlich auftauchenden, messerscharfen Schlagloch aufzuschlitzen.

Wir drehen eine Runde im Hafen des kleinen, etwas ärmlich wirkenden Küstenortes, während Regen und Wind an die Scheiben peitschen. Ein Fischer taucht auf seinem klapprigen Moped neben uns auf und bittet Nesh, sein kleines Boot an der Anhängerkupplung zu seinem Haus zu ziehen.

Die Mentalität der Menschen in Tunesien ist anders als in Deutschland. In der Regel verweigert man niemandem Hilfe, erst mal wird bei einem Problem eine Lösung gesucht. Keine Viertelstunde später sitzen wir im Haus des Fischers.

Seine Frau ist gerade dabei, das Abendessen zu kochen. Der Duft von angebratenen Zwiebeln und Gewürzen zieht bis ins Wohnzimmer. Eine der Töchter stellt einen Teller mit frisch aufgeschnittener Orange vor uns auf einen kleinen Tisch. Stolz zeigt sie mir ihr Haus und führt mich durch jedes Zimmer. Der Fernseher, das einzig Moderne im Haus, läuft im Hintergrund.

Ich werde mir bewusst, mit wie wenig diese Menschen leben und auskommen. Ihre Gesichter sehen frisch und gesund aus, auch die Kinder wirken zufrieden, sind neugierig und willkommend.

Wir fahren ein paar Kilometer weiter bis nach Cap Serrat, wo wir für eine Nacht eine Unterkunft gebucht haben. Das Zimmer ist zwar einfach, trumpft nicht gerade mit Komfort und Sauberkeit. Für eine Nacht allemal auszuhalten. Im zugigen Aufenthaltsraum des Gästehauses wird Salat, Tabouna, ein dickes Fladenbrot, welches über einem Herdfeuer, oft auch an den seitlichen Wänden eines Brunnens, gebacken wird und ein großer Teller Spaghetti mit mittelscharfer Tomaten-Harissa-Soße serviert.

Es gesellen sich noch weitere Läufer dazu und wir erfahren, dass man morgens die Startnummer in Ruhe abholen kann.

Ich bereite meine Laufweste, Verpflegung, Pflichtausrüstung und die Trinkblase mit Wasser vor, versuche einzuschlafen. Ich fühle mich fit in den Beinen und freue mich auf den Lauf. Nichts zwickt oder zwackt. Endlich erwische ich auch einen guten Zeitpunkt im Zyklus, was nicht unwesentlich ist, wenn man einen Ultramarathon vor der Nase hat.

Am nächsten Morgen stehe ich mit dem Gefühl auf, kein Auge zugetan zu haben. Aufregung macht sich breit und ich würge ein paar Stücke Brot, Aprikosenmarmelade und Banane herunter.

Buntes Treiben im Endurance Village

Nach einer 40-minütigen Fahrt über noch unberechenbarere Straßen als am Tag zuvor tut sich endlich der Start- und Zielbereich auf. Weiße Zelte wurden aufgebaut, einige Frauen bereiten auf Europaletten traditionelles Geschirr aus Ton vor, das sie zum Verkauf anbieten.

Ich hole meine Startnummer ab und erfahre, dass die Pflichtausrüstung nicht kontrolliert wird. Gut so. Ich packe meine Laufweste nochmal neu, entnehme die Stirnlampe und die Regenjacke. Es ist bewölkt, soll aber sonnig werden. Etwa 45 Läufer treten die Challenge an, davon 9 Frauen.

Ein Trupp der Nationalgarde erscheint in großen Fahrzeugen und baut sich am Rand der Zelte auf. Sicherheit geht vor.

Nach dem Ertönen der Nationalhymne folge ich den anderen Läufern zum Start und reihe mich wie immer fast ganz hinten ein. Ich brauche immer etwas Zeit, um in einen Rhythmus zu finden. Die Kräfte, die ich am Ende benötige, verbrauche ich nicht schon auf den ersten Kilometern. Der Tag ist schon lang genug.

In der vorderen Reihe erkenne ich Mouna und Ichraf, die ich von anderen Ultras kenne. Die zwei Damen sind nicht zu unterschätzen. Insgesamt sind zehn Nationalitäten vertreten, was wirklich beachtlich ist. Ich ziehe am Schlauch der Trinkblase und stelle fest, dass kein Wasser herauskommt. Tatsächlich hatte ich vergessen, am Vorabend die Blase zu testen. Mist!

Ich habe noch einen halben Liter Wasser in einer Flask dabei sowie etwas Tailwind in einer extra Flask sowie vier Gels. Der erste Verpflegungspunkt ist scheinbar bei Kilometer 16, ein längerer Weg bis dahin.

3,2,1 und das Feld setzt sich in Bewegung.

Diesen Fehler unbedingt vermeiden

Seit ich selbst einige Fehler gemacht über die Jahre gemacht habe und immer noch dazu lerne, fahre ich mit einem bewusst langsameren Anfangstempo deutlich besser. Es ist so wichtig, im ersten Viertel möglichst viel Energie zu konservieren und nicht anderen hinterher zu laufen.

Es braucht etwas Mut, gerade wenn man etwas ehrgeizig ist, sich weiter hinten zu tummeln und sich dann - je nach Leistungsniveau - Schritt für Schritt nach vorn zu pirschen.

Die Rechnung geht immer auf - vorausgesetzt, man zieht sich unterwegs keine Verletzung zu. Bei einem lockeren Anfangstempo minimiert sich auch das Risiko, später Magen- und Darmprobleme zu bekommen, da die Nahrungsaufnahme - ob flüssig oder fest - eher klappt als wenn man schon zu früh im Roten dreht.

Nach den ersten Kilometern geht es schon den ersten Anstieg hoch. Der Weg ist der reinste Geröllpfad, große und kleine Steine liegen so eng beieinander, dass ich schnell merke, wie ich aus der Balance gerate. Ich knicke oft leicht um oder rutsche auf den noch feuchten Steinen aus. Am Vortag hatte es Bindfäden geregnet und die ersten downhills werden zu einer kleinen Schlammschlacht.

Ich will zügiger laufen, komme nicht richtig vom Fleck. Große Erdklumpen kleben unter den Sohlen. Beinah zieht es mir die Schuhe von selbst aus und immer wieder halte ich kurz an, um an einem größeren Stein die Klumpen abzuschütteln.

Ich sehe Mouna hunderte Meter vor mir, sie ist flott unterwegs. Ichraf fetzt mit ihrem Mann an mir vorbei. Ich sage mir immer wieder, dass schnelles und auch technisches downhill laufen nicht meins ist und bin leicht frustiert. Bei anderen sieht das oft so leicht aus.

Knacks - schon wieder gerate ich erneut aus dem Gleichgewicht und tue mich schwer damit, eine gute Linie zu finden. Tatsächlich kann ich nach 16 Kilometern Wasser auffüllen.

Überraschungsbesuch bei Kilometer 25

Nesh und ich hatten vereinbart, dass wir uns im Ziel wieder sehen und ich versuchen würde, von unterwegs ein paar Zwischenupdates zu schicken. Der Netzempfang ist wie erwartet nicht top, aber so tragisch ist es auch nicht. Die Temperaturen sind ideal zum Laufen. Immer wieder kann ich an den Anstiegen Ausblicke aufs Meer genießen.

Ich komme leider nur zäh voran durch diesen endlosen Matsch, bis ich Nesh in der Ferne erspähe und wieder Mut fasse. Die Hälfte ist schon geschafft und die Muskeln fühlen sich noch okay an. Ich laufe über die Matte, wo die Zwischenzeit genommen wird und wechsle ein paar Worte mit Nesh.

Endlich folgt ein Stück Strasse und ich kann wieder normal laufen. Alle 15-20 Meter markiert ein rot-weißes Band den Weg. Chapeau!

Wenn´s mit der Verpflegung nicht so klappt

Ein Ultra wäre nicht ein Ultra, wenn nicht die ein oder andere Überraschung, die nach Improvisation verlangt, auftaucht. Die Trinkblase also nicht funktionsfähig, ein Gel weniger als geplant dabei, ein knurrender Magen und noch viele Kilometer vor mir.

Was tun?

Was mir in solchen Situationen immer weiterhilft, ist, weiterzulaufen und möglichst locker zu bleiben. Darauf zu vertrauen, dass die Welt mit etwas weniger Energie nicht untergeht und wir Frauen eh ein bisschen mehr Fett auf den Rippen haben, wovon wir gerade im Ausdauersport zehren können.

Alle 30 Minuten habe ich etwas Gel bis etwa Kilometer 30 aus den Tütchen gezogen und nun ist alles aufgebraucht. Nach Tailwind ist mir nicht zumute, bleibt also nur Cola am nächsten Verpflegungspunkt und vielleicht etwas Obst und Datteln.

Auch wenn meine Muskulatur ab dem Punkt nicht mehr ausreichend versorgt wird und die hinteren Oberschenkel teils schon fein brennen, komme ich schon durch.

Ich bleibe imselben Tempo, gehe steilere Anstiege zackig hoch und finde wieder in meinen Rhythmus. Hauptsache dranbleiben, Schritt für Schritt. Ich fühle mich frei und bin happy, dass es einfach läuft.

Ich denke oft an meinen Hund, der vielleicht von wer weiß woher ein Auge auf sein Frauchen werfen kann. Die Trauer schwindet langsam, ich spüre es deutlich. Beim Ultralaufen gelingt es mir auch, keine Zeit für Sorgen und Probleme aufzuwenden.

Für all diese Dinge ist später auch noch Zeit.

Mental bin ich wieder besser gestimmt, auch wenn ich mich sehr auf jeden Schritt konzentrieren muss. Mouna ist nun in Sichtweite und etwas vor ihr läuft Ichraf, die bis dahin führende Frau. Lustig, auf einmal tummeln wir drei uns so nah beieinander, ein eher ungewöhnliches Szenario bei einem Ultratrail.

Schwupps, zur führenden Frau aufgeschlossen

Der Moment der Entscheidung

Es ist vielleicht das erste Mal, das ich vom Gedanken an einen möglichen Sieg Abstand nehme. Es ist mir hier nicht wichtig. Ich bin nicht ausschließlich für die competition angetreten, sondern vor allem, um Lebensfreude zurück zu erlangen und das zu tun, was ich so liebe. Laufen.

Gleichzeitig gehe ich nicht davon aus, dass Mouna nach meinem kleinen Überholmanöver noch aufschliesst. Ein schöner Gedanke. So ganz kann ich den ehrgeizigen Anteil in mir nicht unterdrücken.

Bei Kilometer 38 treffe ich am letzten Verpflegungspunkt vor dem Ziel ein, schnappe mir zügig etwas Cola und lasse eine Flask von einem der freundlichen und sehr hilfsbereiten Helfer auffüllen, laufe dann weiter.

Wasser lassen musste ich bis hierhin noch nicht, kein so ideales Zeichen, aber die letzten Kilometer bis ins Ziel schaffe ich jetzt auch noch.

Ich stöpsele die Kopfhörer ein und höre einen Podcast an, leichte Unterhaltung, nichts allzu Tiefgründiges. Ichraf und ihr Mann sind an einem der downhills wieder von Dannen gezogen und ich geniesse jetzt alles. Manchmal merke ich gar nicht, dass ich mitten in einem Wettkampf stecke. Die Natur scheint teils unberührt. Bis auf den Esel vorhin begegnet einem hier sonst keine Menschenseele.

Plötzlich sehe ich unerwartet Ichraf wieder vor mir. Ihr Mann läuft mit etwas Abstand hinter ihr. Sie scheint noch gut drauf zu sein. Meine Stärke kann ich am Anstieg wieder ausspielen und schliesse auf. Wir wechseln keine Worte, die letzten Energiereserven jetzt nicht noch unnötig verbrauchen.

Der Weg zieht sich wie Gummi, immer leicht bergan, so dass Laufen gerade noch möglich ist. Kein Ende in Sicht, auch nicht nach der nächsten Kurve.

Endlich, drei Kilometer vor dem Ziel, eine Kuppe. Jetzt oder nie!

Wenn es doch eine Chance auf den Sieg gibt, dann diese hier. Ich mobilisiere alle Kräfte und ziehe davon, laufe beinah um mein Leben, habe noch genug Luft und unerwartete Energie in den Beinen. Immer wieder erstaunlich, wie viel noch geht, wenn man meint, es sei schon nichts mehr zu holen.

Noch einen Kilometer. Etwas vage drehe ich mich kurz nach hinten um, niemand zu sehen. Das verleiht mir Flügel. Ich höre schon den Sprecher durchs Mikrofon, auch wenn ich seine Worte nicht verstehe. Und dann steht da Nesh, ich bin im Ziel und gewinne mit nur einer Minute Vorsprung.

Unglaublich, was der Tag wieder bereit gehalten hat. Während eines Ultras spielt man einmal die ganze Klaviatur des Lebens durch.

Höhen und Tiefen. Zweifel und Zuversicht. Unterschiedliche Narrative auf unterschiedlichen Abschnitten.

Nach Ichraf kommt auch Mouna circa fünf Minuten später an. Geschafft!

Die Siegerehrung ist ein kleines Fest. Es fühlt sich gut an und fair.

Kurzum beschliessen Nesh und ich, doch nicht direkt nach Hause zu fahren. Stattdessen funktionieren wir das Auto zur Schlafstätte um und parken auf dem Gelände der EcoRand in Sidi Mechreg. Der Betreiber leiht uns eine Matratze und Schlafsäcke.

Spontan sitzen wir beim Abendessen am Tisch mit zwei spanischen Läuferinnen, jungen Instagram-Influencerinnen oder wie das auf Neudeutsch heißt. Auch zwei Iren, die extra zu diesem Lauf eingeladen worden waren, sind dabei. Einer von ihnen hatte in Führung gelegen und sich tatsächlich verlaufen. Er war schon nach 42 Kilometern im Ziel und wurde disqualifiziert.

Selten schmeckt mir ein herzhaftes Essen so gut wie nach einem Ultra. Beseelt sinke ich in eine weitere, etwas rast- und ruhelose Nacht. Es schüttet wieder aus Eimern. Doch die raue Stimmung an der Küste, das Naturschauspiel, dass das Meer am nächsten Morgen aufführt, macht alles wett.

Langsamen Schrittes wackle ich mit Nesh zu einer der einfach gebauten Hütten, wo uns ein köstliches Frühstück serviert wird. Ein Lybier zeigt uns stolz die Wüste, in der er oft läuft und will uns zu einem Lauf, den er organisiert, einladen. Unmöglich für mich, das zu realisieren. Leider stösst man doch an Grenzen des Machbaren. Dort, wo die politische Lage eines Landes solche Abenteuer nicht zulässt.

Das war die Endurance Challenge in Sidi Mechreg. Wer mehr Infos dazu möchte, findet bei Facebook und auf der Webseite von Bivvy Trails mehr.

Abschliessend noch die Zusammenfassung des Laufs. Es war wieder so, dass ich mich an den Verpflegungsstellen nur ein paar Sekunden aufgehalten habe, um Wasser aufzufüllen. Seit ich Ultras laufe, mache ich das so. Sobald ich in die Versuchung käme, länger dort zu verweilen, würde ich nur schwer wieder ins Laufen finden.

Und einen Ultratrail allein zu stemmen, wäre nur der halbe Spaß. Mein Partner ist bisher bei jedem Lauf hier in Tunesien an meiner Seite gewesen. Er kümmert sich um alles im Hintergrund, so dass ich mich auf das fokussieren kann, was mir am meisten Spaß macht.

Zusammenfassung der Endurance Challenge

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